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Spotlight – Museumsmeile

Markthalle

AUTORIN: SVENJA HIRSCH  

FOTOS: RENÉ SUPPER

Diesen Artikel finden Sie in unserer Ausgabe 37

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Moin, Moin. Tach auch! Mit Handschlag begrüßt, lautes Trompetensolo im Hintergrund. Sound-Check, dann Einlass. Junge Typen mit Dreads und Cordhose. Alte Haudegen mit dem ersten von unzähligen Bieren am Hals. Die Markthalle, Rock-Mekka Hamburgs. „Jeder, der in Hamburg lebt, war mindestens einmal hier!“, so Geschäftsführer Mike Keller.

 

Der Name stammt noch vom Blumenmarkt, der hier zuvor
stattfand. Mit dem Jahreswechsel 1976/77 war die Zukunft der Konzertlocation besiegelt. „Das gab es damals in den 70ern in Hamburg nur vereinzelt, wie die Fabrik, das Winterhuder Fährhaus. Nur das Grünspan feiert im kommenden Jahr sogar schon 50. Geburtstag!“, so Keller. Seitdem spielten hier Bands wie Pearl Jam, Nirvana, Oasis, AC/DC und Die Ärzte. Oft so weit im Damals, dass noch keiner ahnte, welchen Erfolg sie einmal feiern würden. Dieses Jahr: 40. Jubiläum! 40 Jahre Rambazamba, in denen die Markthalle Raum für neue, (noch) nicht bekannte Bands war. Heute zuzüglich Comedy-Events und Lesungen im Kunstsaal. Aber ganz egal, wer kommt: Für jeden gibt es ordentliche Garderoben und Catering, „das von belegten Brötchen bis veganem Sushi alles kann!“.

 

Nicht nur um die Künstler, auch ums Gebäude wird sich vorbildlich gekümmert, Rock ’n’ Roll hin oder her: Nachhaltigkeit muss sein! Grünen Strom gibt es schon, eine energiesparende, bessere Luftzirkulation wird gerade getestet. Manch einer sagt, es gehöre doch dazu, dass es auf einem Konzert stickig sei und nach Schweiß rieche. „Früher auch nach Zigaretten und Marihuana; aber bei drei Promille im Blut bekamen das die meisten nicht mehr mit“, sagt Keller und grinst. Früher war er bei Eventgrößen wie der Color Line Arena unterwegs, heute darf es familientauglich und „bodenständig“ sein, wie er sagt. Er und seine 18 Mitarbeiter genießen die Freiheit, mit der sie hier schalten und walten können. Grund dafür, dass einige schon von Beginn an dabei sind oder sich wie Vincent alias „Die Eule“ hier stets die Nächte um die Ohren schlagen. Und die Markthalle kann noch mehr: Das Gebäude verbindet alles, was den Klosterwall ausmacht. Der gesamte Komplex war einst Markt. Auch Barlach, Mikiko, Freie Akademie und alle anderen. Eingehüllt in roten Backstein, in ein Stück Hamburger Geschichte.

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